Mittlerweile bin ich bei Tag 10 angelangt. Wenn ich schnell entscheiden müsste, ob ich mich gesund oder krank fühle, wähle ich GESUND. Das Wetter draußen lässt mich eigentlich nicht Trübsal blasen, da ich es mir herinnen eh schönreden kann. Aber ich freue mich schon auf die ersten Schritte draußen. Sinnlos irgendwohin gehen. +10.000 Schritte einfach so. Durch die COVID-19-Erkrankung ist ja mein geplanter Rekord mit 365 Tage je mehr als 10.000 Schritte auf 0 gesetzt worden. Vor der Erkrankung hielt ich bei 110 Tagen durchgehend. Aber macht nichts, aufstehen, neu starten.


Mit Leidenschaft zum Lebenstraum

Nachdem ich gestern ein ganzes Buch „verschlungen“ hatte, stand für heute das nächste Buch parat. „Mit Leidenschaft zum Lebenstraum – Erinnerungen an das magische Jahr 1996“ von Michi Hatz. Kam am 26. April 2021 zu mir mit persönlicher Nachricht und Autogramm. Ab 30. April 2021 erscheint das Buch zum Beispiel bei Thalia.

Mit seinen 303 Seiten bietet das Buch von Michi Hatz sehr viel Lesestoff bei doch relativ wenigen Bildern. Bücher dieser Art haben im Mittelteil entweder zig Hochglanzbilder. Nicht dieses Buch – hier gibt es bei jedem neuen Kapitel ein zum Kapitel passendes Bild dazu. Als Leser begleitet man den Jungfußballer Michi Hatz bei seinen ersten Stationen bis er schlussendlich von Johann Krankl dann aus dem U21-Team in die Kampfmannschaft gehoben wurde. Von dort an nimmt die Erfolgsgeschichte ihren Lauf. Viele bildliche Beschreibungen, wie es Michi Hatz als Spieler so ergangen ist und wie er die einzelnen Schlüsselspiele bis zum Europacup-Finale gegen Paris Saint Germain am 8. Mai 1996 erlebt hat. Teilweise minutiös dargestellt (entweder das Warten auf das jeweilige Spiel oder das Spiel selbst).

Ein wahrer Krimi!

Äußerst interessante Einblicke und zum Teil spannend wie ein Krimi. Obwohl man natürlich weiß, dass am Ende Paris St. Germain mit 1:0 als Gewinner vom Platz ging. Spannend ist aber, dass das Buch damit eigentlich nicht endet, es geht noch weiter. Allerdings, und das finde ich wirklich schade, wird der „sportliche Abstieg“ (man möge mir den Ausdruck bitte nachsehen) nach Italien nur oberflächlich behandelt. Immerhin ist der Innenverteidiger mit seinem Serie-A-Verein im ersten Jahr gleich abgestiegen und konnte danach nicht mehr wirklich Fuß fassen. Dieses Thema, wahrscheinlich weil auch nicht sonderlich rühmlich, wird nur angekratzt. Die spätere Rückkehr zu Rapid und der „Wechsel/neuerliche Abstieg“ zu Admira Wacker beenden dann das Buch. In den letzten Kapiteln kommt der Erfolgstrainer Ernst Dokupil noch ausgiebig zu wort und man erfährt, was aus dem Fußballer Hatz geworden ist.

Ich wusste zum Beispiel nicht, dass er für den erfolgreichen Bau der NV Arena in St. Pölten verantwortlich ist (Projektleitung) und seither für das Land Niederösterreich in sportlichen Belangen tätig ist. Man muss offensichtlich nicht zwangsläufig Trainer oder ORF-„Experte“ werden, wenn man Fußballer war. Aufgrund der wirklich toll wiedergegebenen Jahre bis zum Meisterteller 1996 bzw. dem Europacup-Finale und der im Buch enthaltenen Spannung, kann ich das Buch jedem Fußballbegeisterten ans Herz legen!


Am 7. Mai 2021 war Michi Hatz bei FM4 zu hören. Hab zufällig das 30minütige Interview aufgenommen – kann man hier nachhören (Musik wurde nicht aufgenommen – sonst bekomme ich Briefe von Anwälten):